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Großbatteriespeicher kommt nach Schobüll

Hinter dem Umspannwerk Schobüll soll der Großbat­teriespeicher entstehen. (Bild vergrößern)
Bild zur Meldung: Hinter dem Umspannwerk Schobüll soll der Großbat­teriespeicher entstehen.

Überschüssiger Strom aus erneuerbaren Energiequellen, der wegen Überlastung des Stromnetzes nicht verwertet werden kann, ist ein Ärgernis. Eine Lösung sind Großbatteriespeicher, wie sie derzeit in Jardelund und nun auch in Großenwiehe geplant sind. Hier soll es in unmittelba­rer Nähe zum Umspannwerk Schobüll entstehen. Für die Projektierung beider Vorhaben zeichnet sich die Kyon Energy aus München verantwortlich.

 

Batteriespeicheranlage

Mit einer Speicherkapazität von 40 Me­gawattstunden fällt es wesentlich kleiner aus als das im hohen Norden, aber immerhin gleichbedeutend mit einer möglichen Versorgung von 100.000 Haushalten mit Strom für eine Stun­de. Damit markiert das Projekt einen weiteren Meilenstein, um die Energie­speicherkapazitäten in der Region zu erweitern.


„Mit steigendem Anteil erneuerbarer Energien im Strommix wächst der Be­darf an flexiblen Batteriegroßspeichern. Sie gleichen Schwankungen im Strom­netz sekundenschnell aus, verhindern Netzüberlastungen und sind somit ein Schlüssel für eine zuverlässige und sozialverträgliche Stromversorgung", erläutert Florian Antwerpen, einer der Geschäftsführer von Kyon Energy. Darin liegt dann wohl auch das Geschäftsmo­dell dieser Speicher. Nicht verwertbarer Strom wird relativ kostengünstig einge­kauft, gespeichert und bei Bedarf wieder ins Netz gegeben. „Dadurch wird die Versorgungssicherheit in der Region er­höht und die Flexibilität des Stromnetzes verbessert", ist aus der Presseerklärung des Unternehmens zu erfahren.

 

Vorteile für Großenwiehe

 

Das Prinzip der Speicher kommt auch der Gemeinde Großenwiehe auf ih­rem Weg, bei der Wärmeversorgung autark zu werden, entgegen. „Durch die Integration der Speicheranlage in das Verteilnetz wird es möglich sein, Energieschwankungen effektiv auszu­gleichen und die Nutzung erneuerbarer Energien weiter zu optimieren", kom­mentiert Bürgermeister Keno Jaspers das Vorhaben. Großenwiehe plant, die Fernwärmeversorgung tur aas gesamte Kerndorf auf die Beine sämtlicher zur Verfügung stehender erneuerbarer Energiequellen zu stellen. Diese sind hier neben Biogas Wind und Sonne,jede Flaute und Wolke beeinflussen die Stabilität der Stromerzeugung und macht die Speicherung unverzichtbar und die Versorgung stabiler.


Der Standort am Umspannwerk Schobüll wurde mit Bedacht ge­wählt. Als Projektierer schaue man sich die Netzkapazitäten und Anschlusspunkte genau an, wie aus München zu erfahren ist.


Da sich gerade in Schleswig-Holstein die Energiegewinnung aus Erneuer­baren weit über die ländlichen Struk­turen verteilen, müssen sich auch die Speichermöglichkeiten entsprechend anschließen. So gibt es im Umfeld des Umspannwerks viele Windparks. Die Batteriespeicher können nicht nur die ärgerlichen Abregelungen der Wind­energieanlagen verhindern, sondern auch das Stromnetz stabilisieren und die Versorgungssicherheit erhöhen. Die Menge des Stroms, die nicht ins Netz aufgenommen werden kann, ist in Schleswig-Holstein wohl zurückgegan­gen, betrug im vergangenen Jahr aber immer noch mehr als 10 Mio Megawattstunden oder mehr als fünf Prozent der erzeugten grünen Leistung.


Inzwischen hat das Projekt die Geneh­migungsphase erfolgreich durchlaufen, die Baugenehmigung liegt vor. Nun be­finde man sich in der Detailplanung, wie vom Unternehmen zu erfahren ist. Der Großbatteriespeicher soll Ende 2025 in Betrieb genommen werden. 

 

Autor: Reinhard Friedrichsen