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Großenwiehe wird ländlicher Zentralort

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Für das Innenministerium ist es entschieden: Großenwiehe soll länd­licher Zentralort werden. Die Gemeinde hatte diese Höherstufung entsprechend beantragt.

 

Nun mag es etwas ungewöhnlich an­muten, dass es innerhalb eines Amts­bereiches zwei Zentralorte geben wird, Schafflund und eben Großenwiehe. Aber die erforderlichen Kriterien wer­den erfüllt. Großenwiehe konnte in den letzten Jahren einen deutlichen Bevöl­kerungszuwachs verzeichnen und hat mittlerweile 3.310 Einwohner und ist damit die größte Gemeinde im Amts­bereich Schafflund. Es gibt Schulen, Einkaufsmöglichkeiten, ärztliche Ver­sorgung, ein Pflegeheim, eine Bank sowie Sportstätten und Räumlichkeiten für Veranstaltungen, die alle auch zur Versorgung benachbarter Gemeinden beitragen. Streng genommen nur einer. Die Gemeinde Lindewitt sorgt mit ihren 2000 Einwohnern dafür, dass ein Ver­sorgungs- bzw. Nahbereich von mehr als 5000 Einwohner vorhanden ist, einem weiteren Kriterium. Zwar verkleinert sich der Nahbereich des Zentralortes Schafflund entsprechend, behält aber die erforderliche Größe.
 

In Großenwiehe sieht man einen gut geeigneten Entwicklungsschwerpunkt im wachsenden Umland von Flensburg für Wohnen, Gewerbe und Infrastruktur, wie es im Raumordnungsbericht des Innenministeriums heißt.
 

Was bedeutet dies nun? In erster Linie sind damit jährlich gesonderte Geldzu­flüsse zu erwarten, die sogenannten Zentralörtlichen Mittel. Dies sind in der Regel mehr als 300.000 Euro, oder auch über 400.000. Sie sind allesamt für übergemeindliche Aufgaben wie Schulen, Sportstätten, Schwimmbäder und andere Einrichtungen der Daseins­vorsorge zu verwenden. „Hier und da macht es zudem die Projektumsetzung und -unterhaltung leichter", freut sich auch der Leitende Verwaltungsbeamte Jörg Hauenstein für Großenwiehe.
 

Bürgermeister Keno Jaspers befindet sich im Urlaub, aber der Flurfunk hat wohl schon funktioniert. Sein Stellvertre­ter und Altbürgermeister Michael Schulz erinnert sich noch, dass man bereits vor fünf Jahren versucht habe, hochgestuft zu werden. „Damals fehlten uns 14 Ein­wohner, um die geforderten 3000 zu überschreiten. Umso erfreulicher ist es, dass es nun geklappt hat." Er weist auch noch einmal auf die übergreifende Versorgungsfunktion der Gemeinde vor allem für Lindewitt hin. Aber auch im Bereich der Dänischen Minderheit unterstütze man die Schule und die Kita, deren Sphären über diesen Nahbereich hinaus reichen. Auch er sieht, dass nun mehrere Projekte in den Südgemeinden des Amtes mit einer solchen jährlichen Finanzspritze einfacher unterhalten wer­den können. Aber auch neue können nun leichter angeschoben werden. „Ich denke dabei an ein gemeinsames Fa­milienzentrum mit Lindewitt und an die kommende geforderte Ganztagsbetreu­ung in der Offenen Ganztagsschule:' Die Gemeinde kann ab dem Haushaltsjahr 2025 mit den Finanzzuweisungen für einen ländlichen Zentralort rechnen. Großenwiehe ist die einzige Gemeinde von neun Antragstellern im Lande, die nun zum ländlichen Zentralort hoch­gestuft werden soll. Unter den acht abgelehnten sind aus dem Kreisgebiet Husby und Stapel. Handewitt strebte an, Stadtrandkern II. Ordnung zu werden. Der Hauptablehnungsgrund liegt laut der Stellungnahme des Innenministe­riums darin, dass die Gemeinde keinen Versorgungsbereich mit mehr als 10000 Einwohnern in einem engen räumlichen Zusammenhang, sprich dem Dorf Han­dewitt, aufweisen kann.

 

Autor: Reinhard Friedrichsen